Warum scheitern so viele Unternehmen nicht an ihren Produkten, sondern an ihrer Kommunikation? Wer Kommunikation isoliert betrachtet, schafft Missverständnisse, Konflikte und ineffiziente Strukturen. Systemisches Denken erkennt, dass jede Aussage, jede Entscheidung und jede Reaktion Auswirkungen hat. Systemische Unternehmenskommunikation heißt, Beteiligte mit ins Boot zu nehmen und zu wissen, dass nur im gemeinsamen Konsens gute Lösungen gefunden werden können. Dabei ist es unabhängig, ob dies ein Team von Kolleg*innen betrifft, die Kommunikation in oder mit Hierarchien oder die Unternehmenskommunikation mit Kund*innen.
Zwei Beispiele systemischer Unternehmenskommunikation
1. Fehlerkultur bei Google – Offene Feedback-Kommunikation
Google setzt auf eine systemische Kommunikation, indem es eine offene Fehlerkultur etabliert hat. Mitarbeitende können in regelmäßigen Meetings (z. B. „Post-Mortem“-Analysen) offen über Fehler sprechen, ohne Angst vor negativen Konsequenzen. Statt Schuldige zu suchen, analysiert das Team gemeinsam die systemischen Ursachen des Problems. So werden strukturelle Schwächen aufgedeckt und nachhaltige Lösungen entwickelt. Das verbessert Innovation und Zusammenarbeit.
2. Deutsche Bahn – Systemisches Krisenmanagement
Nach großen Verspätungen oder technischen Problemen kommuniziert die Deutsche Bahn heute systemischer als früher. Statt nur die Schuld auf einzelne Faktoren (z. B. „Wetter“) zu schieben, informiert sie die Kunden transparenter über komplexe Ursachen (z. B. Infrastruktur, Personalmangel, unerwartete Störungen). Zudem werden digitale Kanäle genutzt, um schneller und direkter mit Fahrgästen zu kommunizieren. Dies stärkt langfristig das Vertrauen von Kund*innen.